Champagner-Prozess: Ab 4. Dezember steht Niederländer vor Gericht

Champagner-Prozess: Ab 4. Dezember steht Niederländer vor Gericht
Die Flasche enthielt den flüssigen Ecstasy-Rohstoff MDMA. Es handelte sich um eine als Drogenversteck präparierte Flasche, die ungewollt in Umlauf geraten war. Ein Gast des inzwischen geschlossenen Restaurants „La Vita“ starb, nachdem er vom Glas genippt hatte. Sieben weitere Besucher erlitten lebensgefährliche Vergiftungen. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung und siebenfache Körperverletzung sowie bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge.
21 Verhandlungstage bis März 2026
Wie Landgerichtssprecher Florian Bauer mitteilt, hat das Landgericht das Hauptverfahren jetzt eröffnet. Der Prozess beginnt am Donnerstag, 4. Dezember, um 13.30 Uhr. Es sind 21 Sitzungstage bis März 2026 vorgesehen.
Es ist – zumindest zum Prozessauftakt – mit großem Medieninteresse zu rechnen. Kleines Problem: Der Schwurgerichtssaal ist derzeit eine Großbaustelle. Er wird komplett modernisiert. Der größte Saal der Justiz wird damit zum Prozessbeginn voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen.
Restaurantgäste sind als Zeugen geladen
Wie Florian Bauer informiert, sind als Zeugen unter anderem die Gäste des Restaurants „La Vita“ geladen, die an dem Abend in dem Lokal waren. Darüber hinaus sind auch mehrere Zeugen aus dem Ausland, insbesondere aus den Niederlanden, vorgesehen.
Der niederländische Angeklagte wird von drei Wahlverteidigern vertreten: Dr. Alexander Stevens (bekannt durch True-Crime-Shows), dessen Kollegin Karin Steer-Rieger sowie Anwalt Philip Müller, alle aus München.
Das wird dem Niederländer vorgeworfen
Dem Angeklagten wird die Mitgliedschaft in einer in den Niederlanden agierenden Tätergruppierung vorgeworfen. Diese produzierte laut Staatsanwaltschaft unter anderem das Betäubungsmittel MDMA (Wirkstoff des bekannten Betäubungsmittels Ecstasy) in großen Mengen zum Absatz im In- und Ausland.
In dieser Gruppierung soll der 46-Jährige unter anderem die Aufgabe des Logistikers übernommen haben. Er soll die Drogen zum späteren Versand ins Ausland in einer Lagerhalle im Raum Arnheim aufbewahrt haben. Aus seinem Lager soll die mit reinem MDMA gefüllte Champagnerflasche stammen, die am 13. Februar 2022 in Weiden ausgeschenkt wurde.
Im Rahmen der Ermittlungen gelang es den Ermittlungsbehörden insgesamt sechs weitere, solche noch mit reinen MDMA gefüllte Champagnerflaschen sicherzustellen, so dass dadurch keine Gefährdung weiterer Personen mehr eintreten konnte.
Alles, was bislang zur Anklage bekannt ist:
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