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Irre Story: Einbruch in Fluchthaus - vor laufender Kamera

Weiden. "Wo andere ausbrechen wollen, bricht er ein." Ufuk Solak, Betreiber des Escape-Games in Weiden, kann es immer noch nicht glauben. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner hat er am Freitag einen Einbrecher im "Fluchthaus" erwischt.

Weiden. "Wo andere ausbrechen wollen, bricht er ein." Ufuk Solak, Betreiber des Escape-Games in Weiden, kann es immer noch nicht glauben. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner hat er am Freitag einen Einbrecher im "Fluchthaus" erwischt.
Wo andere ausbrechen wollen, brach er ein. Foto: Fluchthaus Weiden

Irre Story: Einbruch in Fluchthaus - vor laufender Kamera

Der Einbruch ist bestens dokumentiert: Etwa eine halbe Stunde lang wurde der Täter gefilmt. Das liegt in der Natur der Sache: Die Teilnehmer, die üblicherweise in den Räumen des Escape-Games rätseln, werden von einem Gamemaster beobachtet, der ihnen per Lautsprecher Tipps gibt.

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Es ist auch nicht sonderlich schwer zu erkennen, dass alle Räume und der Eingang des “Fluchthauses” kameraüberwacht sind. Ufuk Solak verweist auf rote Aufkleber rund ums Haus, die auf Kameras hinweisen. Er nimmt den Einbruch – trotz des erheblichen Schadens – mit schwarzem Humor. “Einen Einzelspieler hatten wir auch noch nie.”

“Fluchthaus” in der Sommerpause

Das “Fluchthaus” befindet sich seit 1. August in der Sommerpause. Und gleich den ersten Tag nutzte der Einbrecher, um am Freitagnachmittag über ein Fenster am Hintereingang einzusteigen. Er landete im Gefängnis-Ausbruchsspiel. Im Labyrinth der Räume des Escape-Games stellt er sich dann selten dämlich an. Minutenlang rackert sich der junge Mann mit einem Aktenkoffer ab, in dem er Wertvolles vermutet. Profis wissen: Darin findet sich allenfalls ein Hinweis auf das nächste Rätsel.

Orientierungssinn hat er auch nicht: In einem Raum legt er eine akrobatische Einlage hin, um eine Tür zu überwinden. Zwei Minuten später versucht er exakt die gleiche Tür von der anderen Seite einzutreten. “Ein Rätsel”, sinniert Ufuk Solak: “Auch für uns.”

Schaden erheblich, Beute gleich Null

Die Kameras haben auch aufgenommen, wie Solak und sein Geschäftspartner auf den Plan treten. Sie wollten sich vor dem Urlaub noch einmal im Betrieb treffen. Sie hören die Geräusche, sehen die offene Tür und stellen den Einbrecher. Solak rief die Polizei.

Der Schaden ist erheblich: Der Täter hat mehrere Kameras zerschlagen oder von der Wand gerissen. Das Fenster ist aufgebrochen. Schubladen und Schränke sind durchwühlt, das “Fluchthaus” ist verwüstet. Das alles für mehr oder weniger nichts: Im Escape Game befinden sich keine Wertgegenstände. Die Beute war ein Bluetooth-Lautsprecher für acht Euro und ein wenig Kleingeld.

Am Ende gab’s das obligatorische Foto für Spieler, in diesem Fall mit dem Zusatz: “Dieser Teilnehmer hat es leider nicht geschafft, in 60 Minuten erfolgreich einzubrechen.” Präventiv schiebt Solak noch hinterher: “Sollte gleich wieder die sofortige Abschiebung des Täters gefordert werden: I bin a bayerischer Türke. Des war a Deutscher.”