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40 Jahre Freie Wähler in Parkstein

Parkstein. Die Mitglieder der ersten Stunde wurden beim Ehrenabend der Freien Wähler Gemeinschaft im Steinstadl ausgezeichnet.

40 Jahre Freie Wähler in Parkstein

Die Geehrten mit den Gratulanten. Foto: Johann Adam
Landrätin Tanja Schweiger aus Regensburg gratulierte zum Jubiläum. Foto: Johann Adam
Vorsitzender Martin Bodensteiner berichtete über die Geschichte der Freien Wähler. Foto: Johann Adam

Mit einer Ehrenurkunden und einem Gastronomiegutschein dankte die Freie Wählergemeinschaft Parkstein den Gründungsmitglieder beim Ehrenabend zum 40. Jubiläum, anlässlich der Wiedergründung 1985, im Steinstadl. Vorsitzender Martin Bodensteiner, Kreisvorsitzende Gabriela Bäumler und Landrätin Tanja Schweiger aus Regensburg gratulierten den Jubilaren.

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Geschichte geschrieben

Vorsitzender Martin Bodensteiner gab nach der Begrüßung, unterstützt von Folien, einen geschichtlichen Abriss. Bereits von 1952 bis 1966 traten die Freien Wähler mit eigenen Wahlvorschlägen bei den Kommunalwahlen an. Mit Johann Bodenmeier stellten sie von 1948 bis 1966 den ersten nach dem Zweiten Weltkrieg demokratisch gewählten Bürgermeister in Parkstein.

Schon 1948 bis 1968 Aktiv in Parkstein

Parteien waren im Nachkriegsdeutschland auf dem Land nicht vertreten, man hatte genug von Parteien. Von 1948 bis 1966 wurden viele Straßen geteert, die Wasserversorgung mit Hochbehälter und Tiefbrunnen gebaut, die Schule, der Fußballplatz, der Festplatz am Berg oder auch die Friedhofserweiterung mit Leichenhaus umgesetzt. Die Freien Wähler in Parkstein haben damals schon Entwicklungen in Parkstein vorangetrieben. Nach der „verlorenen“ Wahl 1966 ist die FWG viele Jahre nicht mehr in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten.

Wiedergründung 1985

Auf Initiative von Gerhard Triesl und seinen Mitstreitern trat der Verein zur Marktratswahl am 18.03.1984 wieder an. Hierzu trafen sich 22 Bürger zu einer ersten Versammlung am 07.01.1984 im Bergstüberl.  Der  Zuspruch in der Bevölkerung war so groß, dass statt der geforderten 48 Unterschriften für die Unterstützerliste sogar 77 Wahlberechtigte unterschrieben. Zur Nominierungsversammlung am 21.01.1984 im Gasthaus Adam kamen 84 Bürgerinnen und Bürger.

Vier Mandate und 34,7 Prozent der Stimmen

Als Bürgermeisterkandidat trat 1984 Hans Schnödt an. Er war seit 1947 in der Parksteiner Verwaltung tätig. Bei dieser ersten Wahl nach der Wiedergründung erreichte der Bürgermeisterkandidat Schnödt Hans 48 Prozent der Stimmen und verpasste das Amt des Bürgermeisters nur hauchdünn. Mit 34,74 Prozent der Stimmen zum Gemeinderat konnten 4 Sitze von 12 im gewonnen werden.

Hubert Renner, Anton Hösl, Gerhard Triesl und Georg Federl zogen in den Marktrat ein. Leider konnte die absolute Mehrheit der CSU bei dieser Wahl nicht gebrochen werden. Durch diesen seinerzeit sensationellen Wahlerfolg hatte sich aber das politische Gefüge im Ort grundlegend geändert.

Gerhard Triesl erster Vorsitzender

Ein Jahr nach dem sensationellen Wahlerfolg gründete sich die   FWG in Parkstein wieder. Die Versammlung zur Gründung des Ortsverband der Freien Wähler in Parkstein fand am 02. Februar 1985 im Bergstüberl statt. An der Gründungsversammlung nahmen 36 Personen teil. Zum Vorsitzenden wurde Gerhard Triesl gewählt, zweiter Vorsitzender wurde Hubert Renner, Schriftführer wurde Norbert Zimmermann und Schriftführerin Christine Weigl.

Ab diesem Zeitpunkt ist die FWG fester Bestandteil der Parksteiner Politik- und Vereinslandschaft. In den folgenden Jahren war die FWG immer im Marktrat vertreten. 2015 übernahm Josef Langgärtner die Führung der FWG in Parkstein. Mit altbewährten und neuen Ideen und durch sachliche, vernünftige Arbeit im Gemeinderat, wo man sich aus den legendären Streiten zwischen den Fraktionsführern der CSU und SPD heraushielt, stieg der Zuspruch der Bevölkerung.

Alleinherrschaft der CSU gebrochen

Bei der Marktratswahl 2020 konnte mit Newcomer Reinhard Sollfrank ein starker Bürgermeisterkandidat gewonnen werden. So schaffte die FWG das, woran keiner mehr geglaubt hatte. Mit dem Spruch „Freundlichkeit kann man nicht kaufen, aber wählen“ oder „Zeit zu den Reifenwechseln“ wurde eine 54-jährige CSU-Alleinherrschaft in Parkstein,  einen Tag vor dem Corona Lockdown, weggefegt.

Urkunden für die Gründungsmitglieder

Den Grundstein dafür haben die Gründungsmitglieder 1985 gelegt. Dafür gebührt ihnen großer Dank. In ihrem Grußwort unterstrich Landrätin Tanja Schweiger, wie wichtig die Freien Wähler in unserer politischen Landschaft sind. Dies gilt kommunal und landesweit. Die gratulierte den Gründungsmitgliedern zu ihren Pioniertaten. Damit haben sie den Grundstein für die Entwicklung gelegt.

Urkunden erhielten Werner Blenz, Wolfgang Bösl, Edith Bösl, Otto Busch, Rudolf Eckl, Franziska Hösl, Josef Langgärtner, Anton Hösl, Ernst Pöhlmann, Angela Hösl, Hubert Renner, Georg Hösl, Josef Ries, Erwin Schraml und Wolfgang Treml.