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Kreisklasse West: Die Saison startet auch mit Überraschungen

Weiden. Die Favoriten aus Dießfurt, Hahnbach und auch Neusorg setzten sich erwartungsgemäß durch. Doch es gab auch unerwartete Ergebnisse.

Kreisklasse West: Die Saison startet auch mit Überraschungen

Der Jubel beim SV Riglasreuth nach dem 2:2 Ausgleich in Kemnath. Foto: Jürgen Masching

Kreisklasse West, 1. Spieltag

Freitag, 25. Juli

DJK Ebnath – SV 08 Auerbach 4:1 (3:1)

Relegationsteilnehmer DJK Ebnath kam sehr gut aus den Startlöchern. Der Gast aus Auerbach unter ihrem neuen Trainer Andreas Trenz dagegen nicht. „Wir haben sehr gut angefangen und auch das 1:0 gemacht,“ so der Auerbacher Übungsleiter. „Danach verloren wir aus unerklärlicher Gründen komplett den Faden Wir konnten in der Phase im Spiels in keiner Weise kämpferisch dagegen halten.“ Der Führungstreffer für Auerbach erzielte der Ebnather Sebastian Bayer mit einem Eigentor. Danach kamen die Gastgeber aber auf und spielten sich bis zum Halbzeitpfiff einen 3:1 Vorsprung heraus. Torschützen waren Pascal Ponnath (2) und Dominik Hautmann.

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„Das 0:1 war dann der Hallo-wach-Effekt und wir bekamen das Spiel unter Kontrolle“, sah es Ebnaths verletzter Spielertrainer Johannes Reiß von außen. „Nach der Pause nahmen wir uns etwas zurück und Auerbach versuchte zu drücken, was aber gut verteidigt wurde.“ Es fiel noch das 4:1 nach einem Freistoß, was den Erfolg für die DJK perfekt machte. „Es war ein Start nach Maß. Die Ausfälle konnten wir gut kompensieren“, so Reiß. Und Trenz zum Schluss: „In der zweiten Halbzeit präsentierte sich die Mannschaft besser und nahm den Kampf wenigstens an. Hervorzuheben ist die Torhüterleistung von Luis Lehner. Der Sieg für Ebnath geht in dieser Höhe völlig in Ordnung.“

FC Dießfurt – SV Wildenreuth 8:1 (4:0)

Der Meisterschaftsfavorit aus Dießfurt zeigte gleich am ersten Spieltag seine Stärken und ließ dem Aufsteiger aus Wildenreuth keine Chance. „Das war ein Auftakt nach Maß“, so Dießfurts Henry Schraml nach der Partie. „Man kann sagen, über die gesamte Spielzeit war Dießfurt spielbestimmend. Die wenigen Konter der Wildenreuther konnte die Defensive des FC sicher klären. Der Sieg war auch in der Höhe verdient und es hätte auch noch höher ausfallen können.“

So fielen bereits vor der Pause vier Treffer durch Marek Ruda, Andreas Brüderer, Thorsten Schraml und Miroslav Havel. Die Gastgeber ließen auch in Abschnitt zwei nicht nach und konnten noch einmal viermal zuschlagen. Zweimal Schraml, Wolfgang Plößner und wieder Ruda trafen bei einem Eigentor von Havel zum Endstand von 8:1. „Man wird sehen, was der Sieg in den nächsten Spielen wert war.“

Wildenreuths Trainer Thomas Bayer fasste die Begegnung kurz aus seiner Sicht zusammen: „Ich fand, dass wir es in der Anfangsphase recht ordentlich gemacht haben. Dann bekommen wir zwei unnötige Tore, jeweils nach einer Ecke, und verlieren dann komplett die Ordnung. Leider machen wir zu viele individuelle Fehler über das ganze Spiel hinweg. Dießfurt war auch unglaublich effektiv. Sie haben uns deutlich gezeigt, was für ein Leistungsunterschied von der A-Klasse zum Topfavoriten der Kreisklasse besteht.“

SV Neusorg – SG DJK Seugast/Schlicht II 2:1 (0:1)

Die Heimelf tat sich in den Anfangsminuten schwer und musste bereits in der 17. Minute das 0:1 durch David Rösch hinnehmen. Mit zunehmender Spieldauer kam dann aber Neusorg besser in die Partie und erspielte sich einige aussichtsreiche Möglichkeiten. Der Ausgleich wollte jedoch bis zur Halbzeitpause nicht gelingen. Trainer Patrick Müller dazu: „Wir sind anfangs schwer hineingekommen und das Gegentor war aus unserer Sicht ärgerlich, aber in der Situation war es für den Schiedsrichter extrem schwer zu erkennen.“

Nach dem Seitenwechsel zeigte Neusorg ein anderes Gesicht: hellwach, aggressiv und druckvoll. Der Lohn folgte prompt: Alex Deyerl zog in der 47. Spielminute aus rund 23 Metern mit dem linken Fuß ab – sein Schuss schlug unhaltbar unter der Latte ein. Neusorg blieb klar tonangebend. In der 60. Minute traf Simon Heser mit einem flachen Schuss überlegt zur 2:1-Führung.

In der Schlussphase verteidigte die Heimelf konzentriert und brachte den verdienten Sieg über die Zeit. „Wichtig für mich ist es, wie wir reagiert haben: Die Mannschaft hat Moral gezeigt, das Spiel gedreht und sich am Ende verdient mit drei Punkten belohnt. Ein Super-Start in die neue Saison.“ Seugasts neuer Spielertrainer Florian Weiß meinte nach der Partie: „Bereits vor dem Spiel standen die Zeichen nicht so gut, da wir auf sechs Stammspieler verzichten mussten. Die Mannschaft hat es dennoch richtig gut gemacht, leider standen wir dann zu tief. Aufgrund der ersten Halbzeit hätten wir einen Punkt verdient, aber der Sieg geht dann wegen der 2. Hälfte in Ordnung.“

Samstag, 26. Juli

SV Hahnbach II – TSV Königstein II 3:0 (2:0)

Der nächste Aufstiegsfavorit sorgte mit einem Sieg für den perfekten Saisonstart. Der Kreisligaabsteiger aus Hahnbach konnte am Kirwawochenende die Zweite aus Königstein im Landkreisduell bezwingen. Der Aufsteiger aus Königstein hielt gut 35 Minuten sehr gut mit, jedoch war der Gegentreffer zum 0:1 der Dosenöffner für die Hausherren. Torschütze war hier Cilian Graf. Nur vier Minuten später konnte Patrick Höllerer auf 2:0 erhöhen.

„Wir bekommen zwei Gegentore in kürzester Zeit, wo man gemerkt hat, dass Hahnbach abgezockter war“, sagte Königsteins Trainer Bernd Schmidt nach der Begegnung. Nach dem Seitenwechsel ereignete sich lange nichts, ehe Dominik Beer in der 85. Spielminute den 3:0-Endstand markierte. „Am Schluss hat Hahnbach verdient gewonnen, aber meine Mannschaft hat ein leidenschaftliches Spiel auf Augenhöhe gezeigt“, so Schmidt.

SC Schwarzenbach – VfB Mantel 1:2 (1:0)

Ein Spiel dauert bekanntermaßen 90 Minuten oder ein bisschen mehr. Leider mussten dies die Gastgeber aus Schwarzenbach an ihrer 55-jährigen Feier am Samstagabend am eigenen Leib erleben. Vor über 125 Zuschauern zeigte der SC Schwarzenbach ein gutes Spiel und ging auch verdient vor der Pause in Führung. Nico Bergler traf in der 24. Spielminute zum 1:0. Auch im zweiten Abschnitt konnte Schwarzenbach die Angriffe der Gäste aus Mantel lange Zeit abwehren, doch nur bis zur 83. Spielminute.

Denn dann erzielte Mirco Dobner den Ausgleich für den VfB. Und es sollte noch besser kommen, denn in der 93. Spielminute war es Patrick Stubenvoll, der den viel umjubelten Siegtreffer erzielen konnte. Am Ende blieb für Schwarzenbachs Trainer Christian Malek nur die Erkenntnis: „Eigentlich nicht schlecht gespielt, aber wieder mal durch zwei krasse Fehler verloren.“

Sonntag, 27. Juli

SVSW Kemnath – SV Riglasreuth 2:2 (1:0)

Das erste kleine Landkreisderby fand am Sonntagnachmittag in Kemnath keinen Sieger. Und dies, obwohl die Gastgeber ihre Gäste fast 80 Spielminuten im Griff hatten. „Es war das erwartet nervöse Auftaktspiel“, so Kemnaths Trainer Tobias Gradl nach der Partie. Man merkte es seinen Spielern auch an, denn die ersten Tormöglichkeiten hatte Riglasreuth. Doch dann der erste Treffer, wenn auch etwas umstritten, denn der Riglaser Maximilian Pinzer beteuerte, den Gegner im Strafraum nicht getroffen zu haben. Trotzdem netzte Andrii Kovalov zum 1:0 ein, was auch die Halbzeitführung bedeutete.

Einen schweren Stand hatte Maximilian Herr (schwarzes Trikot) gegen die Riglasreuther Abwehr. Foto: Jürgen Masching

Nach dem Seitenwechsel dauerte es bis zur 71. Spielminute, ehe was Zählbares aus den vielen Angriffsversuchen der Hausherren resultierte. Jannis Merkl erhöhte auf 2:0. Zwischenzeitlich regnete es in Strömen und auch Gästetrainer Rainer Wegmann sah die Felle davon schwimmen. Doch dann ein traumhaft verwandelter Freistoß in der 78. Spielminute von Pinzer, der den Gästen wieder Mut machte. Und nur zwei Minuten später war es wieder Pinzer, der den Kemnather Keeper mit einem Hammer aus 35 Metern zum Ausgleich bezwang. „Nach dem 2:0 müssen wir das Spiel eigentlich auf unsere Seite bringen. Daraus müssen und werden wir lernen“, sieht es Gradl. Und Wegmann meinte nur kurz: „Solche Spiele liebe ich:“

TSV Pressath – SV Immenreuth 2:3 (2:1)

Einen Fehlstart legte der heimische TSV im späten Abendspiel gegen den SV Immenreuth hin. „Wir sind meiner Meinung nach sehr gut ins Spiel gekommen, auch wenn wir, speziell in der Defensive, deutliche Abstimmungsprobleme hatten“, so Trainer Markus Berft. Denn nach einer großen Torchance für die Gäste trafen die Hausherren zweimal ins Netz. Zunächst gelang Daniel Rupprecht in der 11. Spielminute das 1:0, ehe Dominik Rau in der 26. Spielminute das 2:0 folgen ließ. „Wir wussten, dass Immenreuth sehr anfällig bei Schnittstellenpässen im letzten Drittel ist, diese Vorgabe wurde von meinem Team sehr gut umgesetzt.“ Aber dennoch durften auch die Gäste aus Immenreuth noch einmal vor der Pause jubeln, denn Jan Brunner traf in der 33. Spielminute zum 2:1-Pausenstand. „Die 2:1-Halbzeitführung war auch völlig verdient“, sah es Berft.

Die ersten zehn Minuten der 2. Halbzeit waren eher ausgeglichen, ehe Pressath dann aufhörte, Fußball zu spielen. Immenreuth wurde immer stärker und konnte durch Tore von wiederum Brunner und Tobias Kraus das Spiel komplett drehen.

„Wir haben erneut ein sehr gutes Spiel aus der Hand gegeben“, ärgert sich der Pressather Trainer. „Die Gründe hierfür liegen auf der Hand und müssen schnellstmöglich abgestellt werden.“ Natürlich war Immenreuths Trainer Matthias Müller sehr zufrieden: „Die Mannschaft hat Moral bewiesen und das Spiel zu unseren Gunsten entschieden. Das war ein wirklich großer Kraftakt von jeden einzelnen und meiner Meinung war der Sieg auch nicht unverdient.“

Kreisklasse West

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