
Speinsharts Sommerkonzerte: Emotionale Reise durch die Musikgenres mit Künstlern aus Turkmenistan

Speinsharts Sommerkonzerte: Emotionale Reise durch die Musikgenres mit Künstlern aus Turkmenistan
In Speinshart begann der Festival-Sommer der jungen Künstler Bayreuth. Schon beim ersten Konzert mit Kammerorchester Turkmenistan wird es emotional. „Festlich. Heiter. Wild.“ hieß es beim „1. Akt“ der „Speinsharter Sommerkonzerte“.

Seit vielen Jahrzehnten spielt im Klosterdorf das Festival junger Künstler Bayreuth eine bemerkenswerte Rolle. Wenn sich in der Internationalen Begegnungsstätte Menschen begegnen, entsteht mehr als Kunst und Musik, betonte Begegnungsstätte-Geschäftsführerin Elisabeth Fichtner schon bei der Begrüßung der großen Hörerschaft. Der August ist in Speinshart ein besonderer Monat mit viel Energie, der mit dem Treffen vieler hundert junger Künstler in der Wagnerstadt eng verbunden ist. Erst recht zum 75-jährigen Jubiläum des Festivals.
Das Repertoirde der Künstlerinnen und Künstler aus Asgabat
Zum Auftakt der Konzertreihe verblüffte am Mittwoch das junge Kammerorchester Turkmenistans. In Bayreuth sind die Absolventinnen und Absolventen des turkmenischen Nationalkonservatoriums unter Leitung des Geigers und Dirigenten Razul Klychev längst Stammgäste.
Das „Festlich. Heiter. Wild“ ergänzten die Akteure mit „E:Motion“, dem Motto des Jubiläumsfestivals folgend mit bewegender Energie. Für das Ensemble in der barocken Umgebung des Kirchenraumes eine Bühne voller Energie, Harmonie und Klangfarben. Unkonventionell und voller Hingabe boten die Künstlerinnen und Künstler aus Asgabat, der Hauptstadt des ölreichen Landes am Kaspischen Meer, der Hörerschaft ein besonderes Konzerterlebnis. „E-Motionen“ zu vermitteln war für Didar Yomudov (Oboe), Yusup Ovezov (Klarinette), Selbi Ovezova (Flöte), Selbinyaaz Mulkamanova (Violine), Toyly Yagshyyewv (Viola) und Yusupgeldi Gandymov (Cello) ein wichtiges Werkzeug, um Gefühle zu vermitteln.
Die Bandbreite des musikalischen Programms war jedenfalls „tief emotional“. Das Ensemble spannte einen weiten Bogen durch alle Zeiten und Musikgenres und Komponisten. Programmatische Vorbehalte gab es keine. Das facettenreiche Repertoire reichte von Wolfgang Amadeus Mozart mit dem „Quartett für Oboe, Violine, Viola und Cello KV 370“, dem „Concertino per clarinetto“ von Gaetano Donizetti, dem „Grand trio pour flute, violin et basse op. 33“ von Eugène Walckiers bis zum „Divertimento für Flöte, Oboe und Klarinette“ des Komponisten Malcolm Arnold.
Astor Piazzollas „Preparense“
Hinreißend auch die musikalischen Abstecher in das Mutterland des Tangos mit Astor Piazzollas „Preparense“ und dem „La muerte del angel“. Ein Ensemble, das mit ihrem lustvollen Zauberspiel schließlich mit Bela Kovács „Ich begrüße Sie, Herr Johann Strauß“ noch einmal die Saiten wechselte, um das variationsreiche Spiel des Klarinettisten zu begleiten. Ein beschwingter Abschluss mit einer Hommage an Johann Strauß. Die Hörerschaft genoss einen Abend voller entspannender und „emotionaler“ Klangverlockungen, festlich, heiter und wild.
Den musikalischen Leuchtspuren folgte eine völkerverbindende Begegnung im Innenhof des Klosters. Gleichzeitig lud Begegnungsstätte-Leiterin Elisabeth Fichtner zum nächsten musikalischen Highlight. Am Samstagabend kann das breite Publikum im Innenhof des Klosters oder bei schlechtem Wetter in der Klosterkirche „Eine Million Träume“ genießen. Der große Festspielchor des Festivaltreffens bezaubert mit Klängen aus berühmten Filmmusiken. Die Arrangements werden von einer 8-köpfigen jugendlichen Combo begleitet. Ein besonderer Konzertabend bei freiem Eintritt, wie bei allen anderen Sommerkonzerten. „Wertschätzende Spenden“ sind erlaubt.