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Strom für unsere Zukunft (1): SüdOstLink

Nordoberpfalz. Die Stromversorgung der Zukunft wird gerade in der Oberpfalz gebaut: Neue Strommasten werden weithin sichtbar errichtet und Erdbewegungen für ein spezielles Hochleistungsstromkabel gegraben. Die Firma "Tennet" spielt eine gewichtige Rolle.

Strom für unsere Zukunft (1): SüdOstLink

Südostlink
Das “Containerdorf” am alten Festplatz ist die Kommandozentrale für das Erdkabelprojekt SüdOstLink Abschnitt C2. Foto: Martin Stangl

Gut sichtbar ist das TenneT SüdOstLink “Containerdorf” in Weiden. Hunderte Abbieger von der Südosttangente am Alten Volksfestplatz Richtung Kepler-Gymnasium fahren täglich an dieser markanten Kommandozentrale mit weit sichtbaren Bannern vorbei. Aus den Medien weiß man, dass TenneT irgendetwas mit Strom zu tun hat. Ähnliche Assoziationen haben täglich hunderte Autofahrer auf der A93 bei Luhe oder zwischen Mallersricht und Neunkirchen: Dort werden gerade riesige, neue Strommasten aufgebaut. Doch wer zwei und zwei zusammenzählt, hat sich dieses Mal bei dem erwarteten logischen Ergebnis verrechnet. Beides sind verschiedene Baustellen. Aber auch wieder nicht.

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Der Name TenneT steht für eine Spezialfirma, die Stromtrassen plant und auch baut. Dazu gehören vielfältige Aufgaben, die sich an politische Vorgaben und natürlich auch an regionale Gegebenheiten orientieren. Das bedeutet, dass der politische Wille mit den Bedürfnissen der betroffenen Grundstückseigentümer in Einklang gebracht werden muss.
Der Mutterkonzern TenneT Holding B.V. wurde 1998 gegründet. Der Sitz ist im niederländischen Arnhem und ist im Besitz des niederländischen Finanzministeriums.

Die bei uns tätige Tochtergesellschaft TenneT TSO GmbH hat ihren Hauptsitz in Bayreuth. Das Unternehmen betreibt in Deutschland ein Höchstspannungsnetz (220 Kilovolt und 380 Kilovolt) zwischen der Küste in Schleswig-Holstein und Bayern mit einer Gesamtlänge von rund 13.559 Kilometern.

Seitdem die Stromwirtschaft die regenerative Stromerzeugung präferiert, werden immer mehr Windparks in Betrieb genommen, die gerade in den Monaten mit wenig Sonne für eine zuverlässige Energieversorgung sorgen. Extrem effektiv ist in Deutschland die Energieausbeute in den On- und Offshore-Windparks in Schleswig-Holstein. Dort wird wesentlich mehr Energie erzeugt als vor Ort gebraucht wird.

Was liegt also näher, als den Strom dort hin zu transportieren, wo weniger Strom erzeugt wird als benötigt. Die Aufgabe des SüdOstLinks besteht also darin, die von den norddeutschen Windrädern erzeugte Energie nach Süddeutschland zu transportieren.

Der weite Weg des Küsten-Stroms endet in Niederbayern

Einer der größten Onshore-Windparks Deutschlands mit rund 255 Megawatt ist der Bürgerwindpark Reußenköge. Er liegt am nördlichsten Zipfel von Nordfriesland und wird häufig als Spitzenreiter unter den Land-Windparks genannt. Das Ziel für den Stromtransport liegt in Niederbayern, genauer gesagt in Ohu. Dort stellte am 15. April 2023 um 23.59 Uhr das Atomkraftwerk Isar 2 seinen Betrieb ein.

Wenn man die Strecke auf dem kürzesten Weg mit dem Auto überwinden will, sind das über 900 Kilometer. Die Stromtrasse ist ähnlich lange, wobei auf den SüdOstLink zwischen Ländereck Thüringen–Bayern bis Schwandorf (Abschnitt C) Ländereck Thüringen–Bayern bis Schwandorf etwa 145 Kilometer entfallen.

SüdostLink Verlauf
Im Erdkabelinformationscenter in Weiden gibt es interessante Schautafeln zu vielen Aspekten des SüdOstLinks. Foto: Martin Stangl

Ohu ist gerade deshalb der Endpunkt, weil seit den 1970er Jahren für die Atomkraftwerke Isar 1 und Isar 2 eine gigantische Infrastruktur für Stromverteilungstechnik geschaffen wurde. Bildlich gesprochen ist der Südostlink eine Hyperschnellstrecke vergleichbar mit dem Transrapid und Ohu der Endbahnhof. “Das Ganze ist sehr anspruchsvoll und bedarf massiver Planungen”, meint Fabian Herbst, der im Moment für den Abschnitt C2 verantwortlich ist. Dieser Abschnitt läuft von Marktredwitz bis Pfreimd und ist etwa 90 Kilometer lang.

Der in Ohu ankommende verlustarm transportierte Gleichstrom wird dort in Wechselspannung transformiert und zu den regionalen Verteilern, wie beispielsweise dem Bayernwerk, weitergeleitet. Danach gelangt der Strom in die regionalen Haushalte oder an industrielle Großabnehmer. Da der Südostlink komplett unter der Erde verlegt wird, ist er leicht zu unterscheiden vom Ostbayernring, der gut sichtbar über Freileitungen in Erscheinung tritt.

Im Norden des Alten Festplatzes in Weiden wurde ein knapp 0,53 Hektar großer Teilbereich des Geländes als zentrales Baubüro für den gesamten Abschnitt C2 des Erdkabelprojektes SüdOstLink eingerichtet. Von den Bürocontainern aus werden alle baurelevanten Tätigkeiten des Abschnitt C2 gesteuert. Zudem dient das zentrale Baubüro als Arbeitsstätte für Büro-Tätigkeiten der beteiligten Baufirma, der Bauoberleitung sowie TenneT und beherbergt rund 70 Arbeitsplätze.

Derzeit werden in der Oberpfalz an verschiedenen Abschnitten Leerrohre verlegt, die das Kupferkabel schützen. Insgesamt ist eine Übertragungsleistung von vier Gigawatt geplant von denen zwei Gigawatt Stromfluss bis 2027 fertiggestellt sein sollen. Der Rest geht 2030 in Betrieb. Die Leerrohre werden landschaftsschonend mindestens 1,30 Meter im Erdreich vergraben. Landwirte werden bei Bedarf für Ernteausfälle entschädigt.

Einladung zum Tag des offenen Erdkabelinformationszentrums

Kabel Südostlink
Das Erdkabel, das für den SüdOstLink vergraben wird, weist beeindruckende Dimensionen auf. Foto: Martin Stangl

In Weiden befindet sich zusätzlich ein spannendes Informationszentrum zum Projekt SüdOstLink. Dort befinden sich übersichtlich aufbereitet Informationstafeln zum gesamten Projekt. Beeindruckend ist ein Stück Erdkabel, das man durchaus einmal in die Hand nehmen sollte: Das Gewicht selbst dieses Ministückes Kabel ist beeindruckend.

Laut Fabian Herbst beträgt das Gewicht eines laufenden Meters Erdkabel (Durchmesser 28 Zentimeter) sagenhafte 40 bis 45 Kilogramm. So kommt eine Verlegetrommel schon mal auf stolze 80 Tonnen.

Wer sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen möchte, kann sich bei den Spezialisten von TenneT am Freitag, 29. August von 14.30 Uhr bis 18.30 Uhr im Industriegebiet Am Forst 6 direkt umfassend informieren.

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[Advertorial] Weiden. Der Übertragungsnetzbetreiber TenneT lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zum Tag des offenen offenen Erdkabelinformationszentrums (EKIZ) ein.