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Kreisliga Nord: Wechsel an der Tabellenspitze nach dem 5. Spieltag

Nordoberpfalz. Nach dem 5. Spieltag löst der SV 08 Auerbach die SpVgg Trabitz von Platz 1 ab. Im unteren Tabellendrittel können die Mannschaften nicht dreifach punkten.

Kreisliga Nord: Wechsel an der Tabellenspitze nach dem 5. Spieltag

Illia Podkornyi (Rothenstadt, dunkles Trikot) und Timo Bachmeier (Grafenwöhr). Foto: Dagmar Nachtigall

Kreisliga Nord, 5. Spieltag

Freitag, 22. August

ASV Haidenaab – SC Eschenbach 6:2 (4:1)

Gut ist es, wenn man einen Christian Scherm in seinem Team hat. Denn der neue Stürmer der Oberfranken hatte einen Sahnetag und erzielte beim 6:2‑Erfolg des ASV Haidenaab gegen die Gäste aus Eschenbach gleich drei Treffer. „Eschenbach hat gut begonnen und viel Druck gemacht“, so ASV-Trainer Michael Kaufmann nach der Partie. „Wir haben dann umgestellt und das 1:0 spielte uns dabei in die Karten.“ Hier macht Patrick Winde in der 13. Spielminute den Führungstreffer. „Diesmal ist es gelungen, die ersten Chancen auch direkt zu Toren zu machen, nur hinten raus haben wir bei den Kontern brutal viel liegen lassen“, sieht es Kaufmann. Scherm legte in der 19. und 39. Spielminute nach, ehe Eschenbach durch Valentin Schieder den Anschlusstreffer erzielen konnte. Doch Pascal Steeger konnte noch vor dem Pausenpfiff auf 4:1 stellen.

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Eschenbachs Trainer Muhammet Dal zur ersten Hälfte: „Haidenaab hat jede Chance in der ersten Halbzeit genutzt und ist mit 4:1 in die Kabine. Wir konnten dann im zweiten Abschnitt auf 4:2 verkürzen, bekamen jedoch postwendend den Gegentreffer zum 5:2 und das Spiel war entschieden.“ Den zweiten Eschenbacher Treffer erzielte Manuel Bitterer, das 5:2 für den ASV kurz darauf wieder Scherm. Den Schlusspunkt setzte dann Tobias Eigler in der 76. Spielminute. „Aufgrund der konsequenten Chancenverwertung von Haidenaab dann eine verdiente Niederlage“, so der Eschenbacher Coach. Kaufmann hingegen meinte: „Da waren noch Pfosten und drei andere große Dinger, wir sind teilweise einfach zu hektisch in den Momenten vor dem Tor. Der Gegner war vor allem mit langen Diagonalbällen gefährlich. Daher alles in allem sagen: ein verdienter Sieg, der aber für mich ein bisschen deutlicher klingt, als er tatsächlich war. Mo und seiner Truppe wünsche ich noch eine gute Hinrunde, wir richten den Blick schon auf Grafenwöhr.“

SV Kulmain – TSV Reuth 3:1 (2:0)

„Aus meiner Sicht nach 90 Minuten ein verdienter Sieg für uns“, sah Kulmains Trainer Oliver Drechsler den 3:1-Erfolg seiner Mannschaft gegen den TSV Reuth am Freitagabend. Die Gäste hatten zwar mehr Spielanteile, aber die Treffer machten zunächst die Gastgeber. Erst traf Julian Lautner in der 8. Spielminute zum Führungstreffer, ehe Florian Greger in der 24. Spielminute den zweiten Treffer folgen ließ. „Wenn man zwei Standardsituationen in den ersten 20 Minuten so verteidigt wie wir, muss man sich nicht wundern, dass man als Verlierer vom Platz geht“, ärgert sich hingegen Reuths Spielertrainer Thomas Wildenauer. Zwar hatten die Gäste kurz vor dem Pausenpfiff eine gute Möglichkeit, die Kulmains Torwart Jannik Netztel parieren kann.

Nach dem Seitenwechsel hatte der heimische SV das Spiel dann laut Drechsel auch weiterhin im Griff und man konnte durch Maximilian Kuhbandner auf 3:0 stellen. „Wir hatten zwar mehr Ballbesitz, konnten diesen aber nicht durch die dicht gestaffelten Abwehrreihen nutzen und uns klare Torchancen erarbeiten“, so Wildenauer nach der Partie. Denn mehr als der Ehrentreffer durch Justus Bader in der 66. Spielminute sprach für Reuth nicht mehr heraus. „Glückwunsch an Kulmain zum Sieg.“ Und Drechsler ist erleichtert: „Der Heimsieg war enorm wichtig und nun müssen wir schauen, dass wir so weitermachen.“

Sonntag, 24. August

VfB Rothenstadt – SV TuS/DJK Grafenwöhr 2:4 (1:1)

Es war kein Spiel für schwache Nerven, was die Akteure am Sonntagnachmittag auf dem Rothenstädter Sportgelände zeigten. Die Begegnung hatte bis in die Nachspielzeit hohen Unterhaltungswert und am Ende konnte eine Mannschaft siegen, bei der ein Spieler besonders herausstach. „Es war ein turbulentes Spiel mit einer irren Schlussphase“, dokumentierte Grafenwöhrs Trainer Hakan Turan die Partie nach 94 gespielten Minuten. Die Gastgeber mussten eigentlich drei Zähler holen, um nicht den Anschluss nach oben zu verlieren, und starteten auch recht gut. Denn Tomas Kotva brachte den VfB in der 6. Spielminute in Führung. Doch der Mann des Tages auf Grafenwöhrer Seite, Luca Reiß, konnte fast im Gegenzug ausgleichen. Bis zur Halbzeitpause gab es dann keine Treffer mehr. In der 58. Spielminute war es dann wieder Reiß, der zur Führung für Grafenwöhr traf. Rothenstadt versuchte dann, den Ausgleich zu erzielen, was aber bis zur 88. Spielminute dauerte, ehe Michael Jonczy per Standard traf.

Danach gab es aber noch eine emotionale Schlussphase, denn der überragende Reiß sorgte in der Nachspielzeit wieder für die Gästeführung, die Jenan Kesetovic dann noch auf 4:2 für die Gäste ausbaute. „Es war eine gute Mannschaftsleistung heute“, so Bafra, der natürlich Luca Reiß dabei hervorhob. Wichtig seien dem Grafenwöhrer Coach die Punkte. „Ergebnisse müssen passen, und die passen aktuell auch.“ Hakan Boztepe, der natürlich aufgrund des Ergebnisses enttäuscht war, meinte: „Auf 90 Minuten muss ich meinen Gegenüber, Turan Bafra, zum verdienten Sieg gratulieren. Wir wünschen Grafenwöhr maximalen Erfolg in der Restrunde.“

FC Vorbach – SV 08 Auerbach 1:3 (1:2)

„Bis zur Roten Karte waren wir gleichwertig und sind richtig gut in das Spiel hineingekommen“, so Vorbachs Trainer Peter Schramm nach der Niederlage gegen den neuen Tabellenführer der Kreisliga Nord. Doch in Spielminute 13 der Knackpunkt im Spiel, als sich Lukas Wiesnet als vermeintlich letzter Mann eine Notbremse leistete und vom Platz musste. Auch Auerbachs Trainer Daniel Maier sah diese Karte eher skeptisch. Bitter für die Gastgeber, denn sie wurden doppelt bestraft. Freistoßspezialist Michael Keil traf nämlich danach zum 1:0 für den SV 08 Auerbach. „Nach dem gut herausgespielten 0:2 ging es bei uns hauptsächlich um Schadensbegrenzung“, so Schramm. Denn in der 35. Spielminute traf Cengiz Izmire zum zweiten Gästetreffer. Doch Maier war nicht ganz zufrieden. „Wir haben es in Überzahl dann teilweise gar nicht so gut gespielt.“ Denn kurz vor dem Pausenpfiff gab es nach einem Eckball Strafstoß für Vorbach. „Ob man diesen pfeifen muss, da mache ich mal ein Fragezeichen dahinter“, sagte Maier. Nico Lautner verwandelte zum 1:2 aus Vorbacher Sicht.

Auerbach kam dann besser aus den Kabinen und sorgte gleich darauf mit dem 3:1, wieder durch Izmire, für die Vorentscheidung. „In Halbzeit zwei waren wir viel ruhiger und souveräner“, so der SV 08-Trainer nach dem Spiel. Auerbach spielte es sicher zu Ende und ließ auch keine gefährlichen Situationen mehr zu. „Bin schon ganz zufrieden“, so Maier. Auf der Gegenseite ist aber auch Trainer Peter Schramm nicht unzufrieden. „Auerbach hatte zwar nicht die großen Torchancen, aber das Spiel hatten sie jederzeit im Griff und auch durchgehend mehr Ballbesitz. Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen. Sie hat mit Leidenschaft verteidigt und gekämpft, aber Torchancen hatten wir keine, sodass der Sieg von Auerbach absolut in Ordnung geht. Nächste Woche in Trabitz wird es sicher nicht einfacher, aber wir werden auch dort wieder neu angreifen.“

TSV Erbendorf – SC Kirchenthumbach 3:2 (1:0)

Der TSV Erbendorf hat mit einer „Willensleistung“, wie es Spielertrainer Benjamin Scheidler nach der Partie bezeichnet, den Heimsieg einfahren können. „Es war zudem eine unfassbare Moral der Mannschaft, dass sie dieses Spiel gegen Kirchenthumbach noch gedreht hat.“ Der Start für die Hausherren war zunächst sehr positiv, denn Torjäger Sandro Hösl konnte in Halbzeit eins auf 1:0 stellen. Doch man merkte den Gästen an, dass sie das schlechte Spiel gegen Eschenbach vergessen machen wollten. „Wir konnten definitiv die erforderliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche auf den Platz bringen“, so Marcel Lohner vom SCK. Schon in der ersten Hälfte hatte Kirchenthumbach einige Möglichkeiten, um auszugleichen.

Dies gelang dann Fabian Lohner per Elfmeter in der 54. Spielminute. Und in der 66. Minute war es dann Yannik Gutte, der die verdiente Führung erzielen konnte. „Heute war der Sieg wieder mal zum Greifen nah, am Ende fehlte aber erneut die letzte Entschlossenheit, um eine verdiente Führung über die Zeit zu bringen. Trotz guter Leistung stehen am Ende eine ganze Reihe an vergebenen Großchancen und erneut drei Gegentore“, so Lohner. Erbendorf hatte am Ende die Nase vorne, auch weil zunächst Hösl mit seinem zweiten Treffer den Ausgleich erzielen konnte und in der 84. Spielminute Jonas Hruschka zum 3:2-Siegtreffer einnetzte. „Wir stehen am Ende wieder mit leeren Händen da.“  Die stark ersatzgeschwächte Mannschaft der Gastgeber wurde von Scheidler sehr gelobt. „Wenn du elf Spieler ersetzen musst und eine Mannschaft auf dem Platz hast, die so noch nie zusammengespielt hat, dann ist es nicht selbstverständlich so eine Leistung abzurufen und so zurückzukommen. Allerhöchsten Respekt an die Mannschaft, und jeder Einzelne darf heute stolz sein, was er da geleistet hat.“

SV Kohlberg/Röthenbach – SpVgg Trabitz 0:0

Die Gastgeber hatten als Tabellenletzter den bisher verlustpunktfreien Spitzenreiter zu Gast und zeigten eine starke Leistung, die am Ende mit einem Punkt belohnt wurde. „Das war heute genau die Antwort, die wir nach der bitteren Niederlage in Auerbach gebraucht haben“, so Martin Lehner vom SVK nach der Begegnung. „Die Einstellung, die Leidenschaft und der unbedingte Wille waren wieder so da, wie wir es uns von unserer Elf wünschen.“ Die Gäste aus Trabitz waren natürlich spielbestimmend und hatten auch mehrmals die Möglichkeit, den ersten Treffer zu erzielen, jedoch wehrte man sich mit allen Mitteln aufseiten der Hausherren dagegen. Trabitz Trainer Thomas Baier meinte zum Spiel: „Wir hatten gefühlt 75 Prozent Ballbesitz, haben uns Chancen herausgespielt, aber leider ging der Ball nicht ins Tor.“

„Natürlich war klar, dass wir Trabitz nicht über die kompletten 90 Minuten vom Tor fernhalten können, aber gemeinsam haben wir das meiste stark wegverteidigt und uns in den entscheidenden Momenten auch das Quäntchen Glück erarbeitet“, freut sich Lohner. „Vorne hat uns heute leider die Kaltschnäuzigkeit gefehlt, um vielleicht noch den Lucky Punch zu landen.“ Denn die wenigen Möglichkeiten aufseiten des SV wurden vergeben, sodass am Ende ein torloses Unentschieden dabei herauskam. Damit verliert die SpVgg Trabitz die Tabellenführung, ist aber weiterhin ungeschlagen in der Kreisliga Nord. Und in Kohlberg freut man sich über den gewonnenen Punkt. „Dieser Punkt tut uns natürlich extrem gut, als Belohnung für die harte Arbeit der letzten Wochen und für unsere Zuschauer, die uns Woche für Woche so treu unterstützen.“

FC Tremmersdorf-Speinshart – TSV Eslarn 0:2 (0:2)

Aktuell läuft bei den Hausherren wenig zusammen. So auch am Sonntagnachmittag gegen die Gäste aus dem Grenzland. Doch es gibt auch Gründe dafür: „So etwas habe ich noch nicht erlebt, denn ich hatte binnen 25 Minuten vier verletzte Spieler“, so Trainer Björn Engelmann nach der verlorenen Partie. „Doch es war trotz alledem nicht der erhoffte Befreiungsschlag gegen Eslarn, im Prinzip mussten wir die drei Punkte holen.“ So wurden nach seiner Ansicht wieder dieselben Fehler gemacht, wie in den Spielen davor. Hinten bei den Gegentoren und vorne bei den Tormöglichkeiten sah er diese besonders. So nutzten die Gäste aus Eslarn diese eiskalt aus und konnten noch vor dem Pausenpfiff durch zwei Treffer von Sebastian Striegl den Endstand bereits herstellen.

Eslarns Trainer Peter Rackl sah die Begegnung so: „In den ersten Minuten hat uns Tremmersdorf überrumpelt. Da können wir uns nicht beschweren, wenn es 1:0 oder höher gegen uns steht. In der Folge war es dann ein offener Schlagabtausch mit Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten. Richtig gut hat uns dann das 0:1, welches super herausgespielt war, getan. Eine optimale Ausgangslage haben wir uns dann noch kurz vor der Pause verschafft, als wir nicht unverdient auf 0:2 erhöhen konnten. Ein richtig dickes Lob an meine Mannschaft, die sich auch in der zweiten Halbzeit nicht aus dem Konzept bringen ließ. Unterm Strich geht der Sieg auch in der Höhe in Ordnung. „Mit einer kämpferisch guten Mannschaftsleistung und Teamgeist haben wir gesehen, dass wir auch gegen die Großen der Liga mithalten können.“

Und Engelmann war natürlich am Ende enttäuscht: „Wir konnten nicht auf das 0:2 reagieren, und was für mich dramatisch ist, weil wir wieder ein Heimspiel verloren haben. Der Abstiegskampf hat für uns nun begonnen. Jedoch mache ich meinen Spielern keinen Vorwurf, aber es ist aktuell eine ungewohnte Situation für den FC Tremmersdorf-Speinshart.“

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