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Kreisliga Nord: Die Derbys hatten es am Wochenende in sich

Nordoberpfalz. Bereits am Freitagabend gab es bei zwei Derbys knappe Ergebnisse und die Siegtreffer fielen erst in den Schlussminuten.

Kreisliga Nord: Die Derbys hatten es am Wochenende in sich

Viel Derbykampf am Sonntag zwischen Vorbach (dunkle Trikots) und dem ASV Haidenaab. Foto: Jürgen Masching

Kreisliga Nord, 2. Spieltag

Freitag, 1. August

SV 08 Auerbach – SV Kulmain 2:0 (1:0)

Erfreulich war für Auerbachs Trainer Daniel Maier die Tatsache, dass nach dem Unentschieden in Erbendorf sein Team von der ersten Minute hellwach war und die erste Torchance gleich nutzen konnte. Der Torschütze war Burak Isci in der 4. Spielminute. „Im Anschluss haben wir das Spiel weiterhin bestimmt, wobei unser Keeper Sebastian Kausler das sicher geglaubte 1:1 Mitte der ersten Hälfte überragend vereitelt hat“, so Maier. Durch viele Unterbrechungen kam kaum großer Spielfluss zustande. Dies monierte auch Kulmains Trainer Oliver Drechsler nach der Partie: „Wir hatten in der ersten Halbzeit bereits mehrere Verletzte, und so kann man nichts holen in Auerbach.“

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In der zweiten Halbzeit dann fast das gleiche Bild. „Hier haben wir weitere gute Chancen herausgespielt und uns schlussendlich durch eine schöne Kombination im Mittelfeld mit dem 2:0 belohnt.“ Hier war Michael Keil der Torschütze in der 66. Spielminute. Im Anschluss hätte der SV 08 das Ergebnis noch deutlicher gestalten können. „Alles in allem ein nie gefährdeter Sieg und eine gute Vorstellung meines Teams“, so ein zufriedener Daniel Maier. Drechsler sprach es deutlich an: „Es war schon ziemlich grenzwertig am Freitag. Ebenso wurden meiner Meinung nach zwei klare Elfmeter für uns nicht gegeben und bei den beiden Gegentreffern gab es reichlich Schützenhilfe von uns.“

SpVgg Trabitz – TSV Erbendorf 2:1 (1:0)

Das Spitzenduell zweier hoch gehandelter Mannschaften war eine Begegnung auf Augenhöhe. Zu Beginn wollte keiner dem anderen in das offene Messer laufen und so entstand eine Partie mit wenig Tormöglichkeiten. Wenn es jedoch mal gefährlich wurde, waren die Torhüter auf beiden Seiten auf dem Posten. „Wir haben uns eigentlich viel vorgenommen“, so Erbendorfs Trainer Benjamin Scheidler. „Jedoch haben wir einfach zu ängstlich gespielt.“ So waren es kurz vor der Halbzeitpause die Gastgeber, die den Führungstreffer erzielen konnten. Nach einem weiten Ball von Keeper Rene Wächter, war es, nach einer Kopfballverlängerung, Matthias Braun, der zum 1:0 traf. „Es hat heute nicht viel funktioniert“, so Scheidler.

Kurzzeitiger Jubel nach dem 1:1 beim TSV Erbendorf. Foto: Jürgen Masching

Nach dem Seitenwechsel dachte man, dass die Gäste auf den Ausgleich drängten, jedoch spielte die SpVgg weiter kontrolliert und hätten mit ihren Kontern, die am Ende teilweise zu einfach vergeben wurden, schon eher den Sack zumachen können. So kam es, wie es im Fußball des Öfteren kommt. Nach einem hohen Ball auf die linke Seite brachte Sandro Hösl diesen in die Mitte und Bastian Wiesent vollstreckte zum Ausgleich. Nun kippte plötzlich die Begegnung und beinahe hätte es noch das 2:1 für Erbendorf gegeben.

Doch dann die spielentscheidende Szene, als nach einer Ecke Scheidler den Ball unglücklich an die Hand bekam und es einen Strafstoß für Trabitz gab. „Man kann ihn geben, muss aber nicht,“ sah es Trabitz Trainer Daniel Käß. Und auch Scheidler hatte seine Meinung dazu. So nahm Ludwig Tannhäuser den Ball und traf zum 2:1 Siegtreffer für die Hausherren. „Erbendorf hat uns sehr viel abverlangt und wir mussten über unsere Grenzen gehen“, so Thomas Baier. „Aber nach den beiden Siegen zum Auftakt sind wir happy.“

SV TuS/DJK Grafenwöhr – FC Tremmersdorf/Speinshart 2:1 (1:1)

Vor einer stattlichen Kulisse von 350 Zuschauern fand am Freitagabend das Derby zwischen Grafenwöhr und Tremmersdorf statt. Die Gastgeber erwischten einen perfekten Start und gingen bereits in der dritten Spielminute durch Luca Reiß in Führung. Danach dominierte Grafenwöhr die Begegnung und so dauerte es bis zur 30. Spielminute, ehe die Gäste aus Tremmersdorf gefährlich wurden. Doch hier dann der Ausgleich, als Fabian Dippold einen Elfmeter verwandelte. Bis zum Halbzeitpfiff war die Partie dann ausgeglichener.

Nach einer Umstellung durch Tremmersdorfs Trainer Björn Engelmann zur Pause fruchtete dies und bis zur 70. Spielminute ging es hin und her. Doch Grafenwöhr übernahm wieder die Spielinitiative und kam dann in der 90. Spielminute zum Siegtreffer, wieder durch Luca Reiß.

„Alles in allem ein verdienter Sieg für uns“, so Grafenwöhrs Trainer Turan Bafra zufrieden. „Ein hochverdienter Sieg für Grafenwöhr“, so Engelmann. „Sie waren uns spielerisch überlegen und vor allem in der ersten Halbzeit immer einen Schritt voraus. Engagierter in den Zweikämpfen und mit einer klaren Spielidee. Wir müssen schleunigst zu uns finden, wenn wir gegen Auerbach bestehen wollen“, sieht es ein sehr enttäuschter Tremmersdorfer Trainer.

TSV Reuth – SC Kirchenthumbach 3:4 (2:1)

Der TSV Reuth startete gut in die Partie und ging bereits in der 9. Spielminute durch Justus Bader mit 1:0 in Führung. Die Hausherren hatten zunächst weiterhin die größeren Spielanteile und erhöhten erneut durch Bader auf 2:0 (25). Kirchenthumbach gab sich jedoch keineswegs auf und kam danach auch besser ins Spiel. In der 31. Minute tauchte nach einer Unstimmigkeit in der TSV-Abwehr der Kirchenthumbacher Nico Mühlbauer auf, der zum 1:2 abstaubte.

Nach dem Seitenwechsel waren keine sechs Minuten gespielt, als Mühlbauer den Ball mustergültig in den Lauf von Fabian Lober spielte und dieser frei zum Ausgleich traf. In der 69. Spielminute war es dann Reuths Torjäger Fabian Höcht, dessen Direktabnahme an der Torraumgrenze sein Team erneut in Führung brachte. Mit einem direkten Freistoß aus gut 25 Metern Torentfernung glich Mühlbauer in der 74. Spielminute erneut für den SCK aus.

Mit seinem dritten Treffen und vierter Torbeteiligung avancierte der früh in die Partie eingewechselte Mühlbauer nur drei Minuten später endgültig zum Matchwinner der Partie. Alle Angriffsbemühungen brachten nur noch wenig Torgefahr ein, und so verließen die Kirchenthumbacher letztendlich nicht unverdient den Platz als Sieger.

„Das ist schon eine bittere Niederlage“, so Reuths Spielertrainer Martin Bächer nach dem Spiel. „Eine gute halbe Stunde hat nicht gereicht. Am Ende steht eine trotzdem verdiente Niederlage aufgrund der gnadenlosen Effektivität des Gegners. Bei vier Gegentoren in einem Heimspiel braucht man keine Ausreden zu suchen.“ Und in Dumba ist man natürlich sehr erfreut über den Sieg. „Wir hatten wie so oft Schwierigkeiten, in die Partie zu finden“, so Trainer Andreas Freiberger. „In der Defensive hatten wir wenig Zugriff auf den gut aufgestellten Sturm der Gastgeber. Wir kamen durch die Einwechslung von Nico Mühlbauer dann deutlich besser in das Spiel.“

Samstag, 2. August

TSV Eslarn – SC Eschenbach 2:2 (1:1)

„Wir haben uns in den ersten Minuten schwergetan, meine Mannschaft war ein wenig nervös“, so Eslarns Trainer Peter Rackl nach dem Spiel. Doch nach einem Standard gingen die Gastgeber durch Michael Rupp in der 23. Spielminute in Führung. „Ab diesem Zeitpunkt waren die Spielanteile auf unserer Seite, jedoch mussten wir sehr früh im Spiel eine rote hinnehmen.“ Eslarns Keeper Elias Werner bekam diese in der 25. Spielminute gezeigt. „In der Folge waren wir dann 70 Minuten in Unterzahl und ein Feldspieler hütete das Tor. Dennoch zeigten wir eine kämpferisch, sehr gute Leistung.“ Jedoch erzielte Elias Püttner in der 38. Spielminute den Ausgleichstreffer für Eschenbach.

In der zweiten Hälfte trafen aber nochmals die Gastgeber durch Sebastian Striegl zum 2:1 in der 53. Spielminute. „Doch ein Unterzahlspiel über eine so lange Distanz ist kräftezehrend und hat uns am Ende dann doch den Sieg gekostet“, so Rackl. Eschenbach hat natürlich das Chancenplus, wenn auch sie nur mit zehn Mann zu Ende spielen durften, denn Arthur Quast sah in der 89. Spielminute die Gelb-Rote Karte. Für den späten Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit sorgte dann wieder Püttner, der dem SCE einen Punkt rettete.

„Unterm Strich bin ich mit dem Unentschieden zufrieden, auch wenn sich der späte Ausgleich wie eine Niederlage anfühlt“, sieht es Peter Rackl. Und Eschenbachs Trainer Muhammet Dal meinte nach dem 2:2: „In der Nachspielzeit hat sich die Mannschaft wenigstens mit einem Punkt belohnt und den Ausgleich erzielt. Unter dem Strich wäre mehr als ein Punkt drin gewesen.“

Sonntag, 3. August

VfB Rothenstadt – SV Kohlberg/Röthenbach 2:1 (1:1)

Das erste Heimspiel für den VfB Rothenstadt war auch zugleich der erste Sieg in dieser Saison für die Mannschaft von Trainer Hakan Boztepe. Den Führungstreffer erzielte Michael Jonczy im Anschluss an einer Ecke in der 32. Spielminute. „Spielerisch war Rothenstadt über weite Strecken die tonangebende Mannschaft, doch unsere Defensive stand kompakt, und auch nach vorne konnten wir immer wieder Nadelstiche setzen“, so Kohlbergs Trainer Lukas Emmerich. Einer dieser Nadelstiche führte in der 44. Spielminute zum Ausgleich, als Michael Forster einen Foulelfmeter versenkte. „Wir hatten das Spiel über weite Strecken im Griff, wo wir aber aus unseren Chancen definitiv mehr hätten machen müssen“, so VfB-Coach Hakan Boztepe.

In der zweiten Halbzeit dauerte es dann bis zur 69. Spielminute, ehe wieder etwas Zählbares auf die Anzeigentafel kam. Wieder nach einer Ecke köpfte Illia Podhorny das 2:1. Weiterhin wurden Chancen auf beiden Seiten vergeben, sodass es bis zum Ende eine knappe Partie blieb.

„Das Ergebnis war heute eine Willensleistung, verdeutlicht uns aber dennoch, dass es definitiv in einer sehr ausgeglichenen Kreisliga keine leichten Spiele gibt“, so Boztepe. „Respekt an den SV Kohlberg, der bis zum Schluss alles versucht hat.“ Und in Kohlberg steckt man den Kopf nicht in den Sand. „Jetzt heißt es: Mund abputzen, Lehren daraus ziehen und den Fokus auf das nächste Heimspiel gegen Grafenwöhr richten.“

FC Vorbach – ASV Haidenaab  1:0 (1:0)

Das Derby am Sonntagnachmittag vor knapp 300 Zuschauern startete eigentlich erst in der zweiten Halbzeit so richtig durch. „Wir hatten im ersten Abschnitt nicht so richtig den Zugriff,“ sah es Haidenaabs Trainer Michael Kaufmann, der nach einem Jahr Pause wieder zu seiner „alten Liebe“ zurückkehrte. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Gastgeber in den doch eher chancenarmen 45 Minuten den Treffer des Tages erzielen konnten. Leon Reiß traf in der 16. Spielminute zum 1:0. Vorbachs Trainer Peter Schramm musste mit einer Notelf antreten, denn es fehlten mehrere Stammspieler. So mussten Spieler aus der 2. Mannschaft sogar in der Startelf auflaufen. Nach einer doch ernsteren Kabinenpredigt von Kaufmann, kam sein Team besser aus der Pause und schnürte die Gastgeber teilweise ein.

In der 58. Spielminute für Kaufmann eine von zwei spielentscheidenden Szenen, als Lukas Wiesnet seinen Gegenspieler foulte. Viele der Zuschauer sahen das Foulspiel innerhalb des Strafraums, doch der Unparteiische gab nur Freistoß, jedoch die Gelb-Rote Karte für den Vorbacher. Den folgenden Freistoß parierte Vorbachs Keeper Laurin Wiesnet bravourös. Kurze Zeit später stand er erneut im Mittelpunkt, als er aus seinem Tor stürmte und den Stürmer der Gäste foulte. Auch hier forderten viele den roten Karton, doch es gab nur Gelb für den Torwart. Haidenaab warf danach alles nach vorne, blieb aber sehr oft in der vielbeinigen Abwehr der Hausherren hängen. „Wir haben es heute in der schwachen ersten Halbzeit verbockt“, so ärgert sich der ASV-Trainer. Denn es passierte nicht mehr viel und nach 98 Minuten wurde abgepfiffen. Peter Schramm hingegen war mehr als stolz auf seine Rumpftruppe, die alles gegeben hat. „Es war heute ein sogenannter dreckiger Sieg, aber mehr stolz kann man heute auf die Truppe nicht sein.“

Kreisliga Nord

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